Laptop aufgeklappt – Musik an –
Handy gezückt – Foto´s geöffnet – kurz geschüttelt weils,
mich schon wieder vor der Fülle graust, die nur darauf wartet in
diesem Beitrag erwähnt zu werden – und auf geht’s in eines der
umfangreichsten Kapitel die ich jemals schreiben werde.
Einsteigen werde ich diesmal mit einer
kleinen Geschichte, wie ich bei meinem Besten Kumpel Jeff, nennen
wir ihn mal des Datenschutzes halber „Jonathan“, als
Überraschungsgast auf seiner Geburtstagsparty aufgeschlagen bin.
Es war ein lauer Sommerabend im
verträumten Chigwell, als mir die glorreiche Idee durch den Kopf
schoss, Jonathan an seinem Geburtstag zu besuchen und damit alle
anderen Geschenke, wie ein lächerliches Tankstellengeschenk welches
5 min. vor Treff gekauft wurde, aussehen zu lassen.
Sogleich buchte ich einen Flug für das
Datum, welches so wie ich hoffte, dass unausweichliche Datum für die
Feier sein sollte. Im Nachhinein ist man eben doch schlauer, und
falls nicht muss man seine verführerischen Überredungskünste
anwenden, um die Geburtstagsfeier des besten Kumpels dann vom Ausland
aus, doch noch auf das gewünschte Datum umlegen zu können, damit
der Flug dann im Endeffekt nicht umsonst gebucht wurde.
Nachdem ich diese wahnsinns Leistung
dann auch mit dem Wortlauten „Nee mach mal deine Feier an dem
Wochenende hab da n Geschenk für dich gebucht.“ auch unter Fach
und Riegel gebracht hab, ließ ich dann noch n paar Leute aus
Jonathan´s direkten Umfeld wissen, „Männer es gibt ne Stripperin
zu Jonathans Geburtstag von mir, also macht euch dahin und haltet die
Videocams bereit !!“ mit der Sicherheit, dass da doch gewiss
irgendwo was von dem vermeintlichen Geschenk bis zu Jonathan
durchtropft. Noch ein paar überauffällige Kommentare, die sich in
Richtung Rotlichtmillieu verliefen, in den Gruppenchat gepostet und
die Überraschung war perfekt.
So flog ich nun also nach Berlin, wo
mich mein Bruderherz vom Flughafen abholte und in verdeckter Mission,
unter dem Namen „Die Stripperin in der Torte“ nach Hause
chauffierte.
Da natürlich niemand mit Ausnahme
meiner Familie von meiner Ankunft wusste, musste ich mich dann auch
eigentlich den ganzen Tag zu Hause verstecken oder einfach nach
Lauschütz, zu meiner umwerfenden Freundin fahren, wo mich ja Gott
sei Dank niemand sieht, weil dort außer eben meiner hübschen
Freundin und ihrer Familie niemand weiter zu wohnen scheint.
Nachdem ich diese eine jenige, dann
auch in Geldeintreibermannier aus dem Bett klingelte, war sie
glücklicherweise auch noch erfreut mich zu sehen und konnte sich,
wenn auch schwach noch an mich erinnern.
Nach einem überragendem DEUTSCHEN
Mittagessen und einem anschließendem Schläfchen, ging´s dann auch so
langsam ans fertig machen und durchplanen des Abends.
Wiederum wurde ich von meinem Bruder zu
Platz des Geschehens gefahren, ein ausgezeichneter Chauffeure
nebenbei bemerkt. Ich verblieb nach unserem Eintreffen, vor
Jonathan´s Haus, dann noch einige Augenblicke im Auto, während Tom
sich zur Feier, unter dem Vorwand Jeffrey ….ähhh Jonathan ….für
die Strippshow vorzubereiten, Zutritt verschaffte. Nachdem er ihm
erfolgreich die Augen verbunden hat, machte ich mich dann auch
endlich auf den Weg.
Außerhalb des Partyraumes, in dem die
Feier stattfand, war noch lautes Gelächter und Gerede zu hören,
sobald ich aber die Tür aufmachte erloschen alle Stimmen und jeder
guckte mich mit einem Blick an, den ich sonst nur von Schweinen
kenne, die in ein Schweitzer Uhrwerk schauten. Eine ungemeine Stille
erfüllte plötzlich den Raum, bis auf einige meiner so genannten
„Freunde“ die mich gleich mal wieder beleidigen mussten mit
Worten wie „Eyyy du Penner, kann doch nicht wahr sein, dass du hier
bist !! “, ich glaube das waren nur Neid Ausrufe die, von den schon
oben genannten Tankstellengeschenk-Besitzern getroffen wurden, da ich
sie bloßgestellt habe.
Nachdem ich dann Jonathan zärtlich
über die Brust streichelte, um den Gedanken an die Stripperin ins
Unausmäßliche fortzuführen, warf dieser nur mit Worten wie“Elisa
egal was passiert, vergess nie : ICH LIEBE DICH !!!“ oder auch
„Tino hör auf mit der Scheiße“ um sich. Als der völlig
eingeschüchterte Jonathan, die Augenbinde abnahm und mich anstatt
der Stripperin erblickte, schien ein riesiger Stein von seinem Herzen
zu fallen und es folgte eine 2 stündige Umarmungswelle die von
Freudentränen aber noch viel mehr lachen durchzogen war.
Wenn ich diese ein oder andere
Geschichte hier nun Revieu passieren lasse, kommt wieder ein gewisses
Heimweh auf, jedoch wird dieses mit der Gewissheit, bald wieder in
die Heimat zurück zu reisen zurückgehalten. Durch diese Gewissheit,
dass dieses Leben außerhalb Deutschlands, mit all seinen
Erfahrungen, außergewöhnlichen Geschichten, die es Wert sind
festgehalten zu werden und allen Bekanntschaften, die ich auf keinen
Fall missen will und die Mittlerweile ein Teil meines Alltags hier
geworden sind, wird jedoch wieder ein gesundes Reisefieber
aufgeweckt.
Zwischen durch haben wir mit Rico, meinem Zimmerkompanen noch eine kleine Städtereise durch Birmingham, Liverpool und Manchester gemacht, aber das ist eine andere Geschichte!!
Des weiteren gibt es zu berichten, dass
ich die Weihnachtfeiertage auch nicht allein verbringen musste,
sondern von Freunden zu einem riesigen Chrismasdinner eingeladen
wurde. Dieses bestand neben einem vor Saft nur so triefenden
Truthahn, auch noch aus frittierten Kartoffeln, zahlreichen
unterschiedlichen Gemüsearten und einer unvorstellbar leckeren Soße.
Nach dem Essen ging es traditionell ans Chrismascracker öffnen, eine
Art Riesenknallbonbon mit einer Krepppapierkrone und
Chinaplaste-Spielzeug im Inneren.
Nun ging es auch schon geradewegs auf
Silvester zu und meine heißgeliebte Freundin Tanni scheute keine
Kosten und Mühen, sich zu diesem Anlass zu mir nach London zu
gesellen.
Nachdem wir 2 entspannte Tage in und um
London verbracht haben und meinen Geburtstag in kleiner Runde
zelebrierten, gab´s noch herzliche Glückwünsche aus der Heimat per
Videopost.
Ein klasse Geschenk und nochmals vielen
Dank an alle die an diesem Geschenk teilgehabt haben.
Nachdem wir diesen Tag nun auch hinter
uns gebracht hatten, konnte es in den finalen Tag des Jahres gehen.
Zunächst verschlug es uns mit Tanni in das Musical `Singin´ in the
Rain` , welches sich im Endeffekt auch wenn ich ab und zu kurz
wegnickte, besser herausstellte als ich anfangs dachte. Daran schloss
sich ein kleiner Stadtrundgang an, der nicht zuletzt dafür gut war
einige der anderen Londoner Freiwilligen einzusammeln, um gemeinsam
das Feuerwerk an der Themse zu bestaunen, welches das wohl
eindrucksvollste Feuerwerk war, welches ich bislang live bestaunen
durfte.
Nach diesem Abend fielen wir, nach einem kleinen Ausflug nach Camden Town (einer der zahlreichen Szeneviertel Londons) geschafft
wie Steine ins Bett, um die letzten verbleibenden Tage, in trauter
Zweisamkeit, entspannt mit shopping und PROFESSIONELLEN Eiskunstlauf
ausklingen zu lassen.
Da nähren wir
uns auch schon langsam aber sicher dem Ende meines Artikels, ein
letztes Highlight möchte ich aber noch erwähnen. Und zwar fand sich
kurz nach Silvester, auch noch mein, schon früher in diesem Artikel
genannter Kumpel Jonathan alias Jeffrey, und Mike ein weiterer
mittlerweile guter Freund von mir, in London ein. Diese nutzten die
Gelegenheit der Stunde erkoren London zum Ziel ihrer Klassenfahrt
aus. Nach einer ersten Ministadtführung, die sich entlang der Themse
ereignete, zog es uns geradewegs ins nächstgelegene Pub, um bei
englischen Bier die neusten Geschehnisse aus der Heimat
auszutauschen.
Nebenbei bemerkt ist es nicht auf meinen Mist
gewachsen, dass daraus dann gleich mal ein Pubcrawling (zu deutsch:
in so viele Pubs wie möglich gehen um danach wieder voll nachhause zu
dackeln) entstand. Nachdem ich den deutschen Schulkindern nun den
englischen Stadtaufbau und die Kultur
versucht habe näher zu bringen, endeten wir schließlich im
Stadtteil Soho, der neben seines Künstlerischen Charmes, auch noch
als Schwulenviertel bekannt ist. Schließlich traten wir von dort aus
den Heimweg ins Hotel, der deutschen Gruppe an, bei der ich
freundlicher Weise, natürlich unter Absprache mit Klassenlehrerin
und Hotelmanager jeden
Die nächsten
Tage beziehungsweise Abende waren, neben einem Besuch im Wembley
Stadion und weiteren Standrundgängen, abermals von genügend
Ethanol getränkt, um einen ganzen Elefanten langzeit zu
konservieren.
An
diese Tage schlossen sich, nurnoch mehr oder weniger kleine
Ereignisse, wie ein weiterer Besuch in Deutschland um Familie,
Verwandte und Freunde nicht aus den Augen zu verlieren, der erste
richtige Schnee in England mit anschließenden Schneegefechten in den
Reihen der Freiwilligen und kleineren Feten.
Als
nächstes auf meiner TO DO Liste befindet sich ein Besuch zu einem
grandiosen Fußballmatch in dem sich die Nationalauswahl Englands und
die brasilianische Elf gegenüberstehen. Eine Rundreise durch Irland,
für die bis jetzt nur die Hin -und Rückflüge gebucht sind, diese gehen jedoch
von unterschiedlichen Städten innerhalb Irlands abgehen. Und zu
guter Letzt ein Konzertbesuch mit hoffentlich möglichst vielen
deutschen Freunden, von Paul Kalkbrenner !!
Ich
hoffe ihr fühlt euch jetzt wieder ein bisschen auf dem Laufenden,
falls ihr euch zu denjenigen zählt die es interessiert was ich hier so treibe. Falls nicht, verzieht euch !!
Bis
dahin XoXo, Hegdl, Megabussi